Der Europäische Werferverein "Fliegende Klingen" hatte zu seinem 7. Großen Europäischen Werfertreffen eingeladen, für ein Wochenende nach Erlangen. Lokaler Organisator war dieses Jahr Norbert Maier. Messerwerfer und Axtwerfer aus 5 Ländern (Deutschland/Frankreich/Finnland/Tschechische Republik/Polen) kamen mit ihren Familien, um sich im Wettkampf zu messen und auszutauschen.
Der Veranstaltungsort, die Meilwaldbühne, lag als ehemaliger Schießplatz gut abgelegen im Wald, aber doch nahe genug an der Zivilisation in Form einer Gastwirtschaft. Viele Teilnehmer zelteten vor Ort, wo Abends auch gegrillt wurde, der Rest war geschlossen im Hotel Mercure untergebracht. Diesmal waren nur 3 Ziele aufgebaut, welche allerdings jeweils aus 3 Baumscheiben bestanden. Da genug Sicherheitsabstand zwischen den Zielen vorhanden war, konnten sie unabhängig beworfen werden. Der Werfer blieb also pro Disziplin an einem Ziel, musste auf die 3 Scheiben abwechselnd werfen. Die Schiedsrichter waren von der Organisation gestellt, sie konnten sich ganz auf die Einhaltung der Regeln konzentrieren. Wer sich bereit fühlte, eine Disziplin zu absolvieren, reihte sich einfach bei einem Ziel in die Warteschlange ein. Die einzelnen Disziplinen konnten dabei durchaus über den Tag verteilt werden, und viele Werfer nutzten die Gelegenheit, um ihre Arme vor den größeren Distanzen etwas auszuruhen. Diese Vorgehensweise erwies sich als sehr zeiteffizient, und so waren am Abend trotz Mittagspause in der Gaststätte alle Wettbewerbe absolviert, und das waren nicht wenige.
Zusätzlich den üblichen Disziplinen Messer 3m und 5m und Axt 4m und 7m gab es den Wettbewerb Messer 7m, der schon Profi-Niveau und kräftige Schultern erforderte. Distanzwettbewerbe mit Messer und Axt standen auch auf dem Programm, hier war vor der Preisverleihung ein Stechen aus respektablen Entfernungen nötig. Als absolute Neuerung war das Renn-Werfen dabei; Hier musste man in einer Entfernung von mindestens 3m am Ziel vorbeirennen und in Bewegung abwerfen, was etwas schwieriger ist, als es sich anhört.
Bei der sehr internationalen Beteiligung wurde klar, dass die Regeln im Vorfeld sehr detailliert veröffentlicht werden müssen, und dann auch strikt eingehalten. Die Kommunikation über Englisch beziehungsweise Hände und Füße ist so schon kompliziert genug, wenn auch unterhaltsam.
Nachdem dank trockenen Wetters und asynchronen Werfens die Wettbewerbe abgeschlossen waren, konnten die Herren und Damen von der Schiedsrichterjurte die Ergebnisse ausdrucken; Norbert verkündete sodann die Gewinner und überreichte die zahlreichen Pokale und Urkunden. Manche erst nach einem Stechen, da dieses Jahr in einigen Disziplinen ein Gleichstand aufgetreten war. Nachts saß man dann um das Lagerfeuer und tauschte Getränke und Geschichten aus, mehrsprachig und zu Gegrilltem.
Das ganze Wochenende über war ein Kamerateam der Galileo-Infotainment-Sendung (
ProSiebenSat.1 Media AG) vor Ort, die eine Reportage über das Treffen senden wird (
Reportage als Video, ziemlich reißerisch aufgemacht). Die normalen Disziplinen standen dabei nicht so sehr im Mittelpunkt wie ein Nationalitäten-Wettbewerb mit ausgewählten Werfern, und eine Wir-werfen-alles-Disziplin. Das Team agierte weitgehend so, dass das Treffen nicht gestört wurde, lediglich einige spontane Besetzungs- und Planänderungen am Anfang brachten etwas Unruhe. Am Sonntag wurden noch Aufnahmen mit einer Hochgeschwindigkeitskamera gemacht, womit die offene Frage der Geschwindigkeit eines geworfenen Messers hoffentlich endlich geklärt werden kann.
Parallel dazu wurde auch am Sonntag auf dem Platz geworfen und Messer und Wurftechniken verglichen. Viele Werfer mussten leider auch schon abreisen. Vor dem Mittagessen fand, wie geplant, die Mitgliederversammlung des Vereins statt, die Diskussionen auf Deutsch/Französisch waren sehr konstruktiv. Die aktuellste Neuigkeit war der Abschluss einer Versicherung für Unfälle. Der bisherige Vorstand (Norbert Maier,
Christian Thiel,
Philippe Catania) wurde nach dem 2-Jahres-Bericht bestätigt, und eine modernere Version des Vereinslogos wurde einstimmig akzeptiert
Danach waren nur noch vereinzelt Werfer auf dem Platz, die Gruppe Franzosen blieb noch vor Ort, um zu werfen, beim Abbauen zu helfen, und die Gegend touristisch zu erkunden. An dieser Stelle Dank an alle Werfer und ihre Familien, die von so weit her angereist waren, um am Wettkampf teilzunehmen und zur freundlichen internationalen Atmosphäre beizutragen. Und natürlich an Norbert Maier und seine Helfer, die sich um die aufwändigen Rahmenbedingungen gekümmert haben.
Noch einmal Vielen Dank an die zahlreichen Helfer:
|
...für die Enkel. | ...für das Fernsehen. |
![]() |
![]() |
...mit gesammelten Unterschriften. |
...für daheim. |
![]() |
![]() |
![]() |
Nationalitätenwettbewerb fürs Fernsehen. Ja, in einer Disziplin war das Ziel tatsächlich ein Flammkuchen. |
Zählt. Und den Stil findet man auch wieder. (Tomahawks sind so gebaut, dass der Stil lieber herausfliegt als zu brechen.) |
![]() |
![]() |
Eine sehr stabile Zielkonstruktion (Danke, Christian Buttarello). Festgemauert in der Erden... |
![]() |
Bei der Siegerehrung freut man sich gemeinsam.![]() |
![]() |